Anpassung des Congestion-Zuschlags in den Westhäfen

Seit einigen Wochen hat sich die Situation in den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen massiv verschlechtert. Zur bekannten Problematik mit Verzögerungen bei den Ankünften der Seeschiffe, kommen weitere strukturelle Veränderungen hinzu. Durch neue Schifffahrtsallianzen und Änderungen in den Fahrtgebieten, kommt es teils zu massiven Verschiebungen in den operativen Abläufen. Viele Seehafen-Terminals berichten, dass die Kapazitätsgrenzen zum Teil bereits erreicht sind und die Produktivität an den Terminals deutlich gesunken ist.

Die daraus resultierende schlechte Performance führt zu langen Wartezeiten und mitunter dazu, dass nahezu keine operativen Planungen mehr eingehalten werden können. Die Wartezeiten für Containerbinnenschiffe sind in den vergangenen Wochen wieder auf eine Größenordnung angestiegen, die nicht mehr zu tragen sind. Wir registrieren inzwischen zum Teil wieder bis zu fünf Tage Wartezeit unserer Binnenschiffe an den Terminals und aufgrund der stark eingeschränkten Terminalkapazitäten, rechnen wir mit keiner spürbaren Verbesserung in den kommenden Wochen und Monaten.

Dies Alles wird den Druck auf die gesamte Lieferkette stark erhöhen und die Liefer- und Abholtermine von Containern in den Seehäfen werden stark beeinträchtigt. Schließlich führt diese Entwicklung zu steigendem Kapazitätsdruck sowie zusätzlichen Kosten auch an unseren Inlandterminals: Container, die bereit für die Verladung in Richtung Seehafen sind, müssen dort teilweise stehen bleiben oder wieder entladen werden, weil sich die Anlieferungsmöglichkeiten im Seehafen wieder ändern.

All diese Parameter führen dazu, dass eine verlässliche Planung in der Abnahme und Anlieferung von Containern kaum mehr möglich ist. Der Kostendruck auf unsere Transportprodukte in die Seehäfen ist durch die operativen Verzögerungen enorm und der zusätzliche administrative Aufwand in unseren Customer Service Teams hat sich um ein Vielfaches erhöht. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir für Kosten infolge verspäteter Übernahme von Containern (Demurrage und/oder Detention) und für verspätete Anlieferungen von Export-Container keine Haftung übernehmen können.

Damit wir weiterhin unsere Abfahrtsfrequenz unserer Binnenschiffe für Sie aufrechterhalten können, bleibt uns kurz- und mittelfristig keine andere Wahl, als weiteren zusätzlichen Schiffsraum einzusetzen. Um die erheblichen Mehrkosten auffangen zu können, sehen wir uns leider gezwungen, zumindest einen Teil der Kostenerhöhungen an unsere Kunden weiterzugeben. Aus diesem Grund wird bis auf Weiteres der bereits bestehende Congestion Zuschlag in Höhe von aktuell 15,00 € zum 22.04.2025 auf 28,00 € pro Container/je Richtung erhöht.

Wir arbeiten parallel mit Hochdruck daran, unser Produktionssystem trotz dieser Störungen zu stabilisieren. Contargo steht in engem Austausch mit den Hafenbetreibern und Seehafenterminals mit dem gemeinsamen Ziel, die Durchlaufzeiten in den Seehäfen schnellstmöglich zu verbessern.