28.01.2011

Explosionsgefahr besteht nun doch

28.01.2011, 16:30 Uhr/17:30 Uhr - Alle Tanks der "Waldhof" enthalten explosives Gemisch

Bis gestern Abend konnten alle sieben Tanks des TMS Waldhof angebohrt und der Inhalt beprobt werden. Die zwischenzeitlich vorliegenden Probeergebnisse zeigen, dass alle Tanks des seitlich auf der Flusssohle liegenden Havaristen ein Wasser- Schwefelsäuregemisch beinhalten. Dies bedeutet, dass sich damit auch zwangsläufig Wasserstoff in den Tanks gebildet hat.

Aktuell werden mit einem speziellen Bohrverfahren größere Öffnungen, von ca. 80 mm gebohrt, um anschließend Stickstoff einzuleiten. Dies dient dazu, den Wasserstoff aus den Tanks zu drücken. Das dabei austretende Gas verflüchtigt sich und stellt für die Bergungsmannschaften und für die Umgebung keine Gefahr dar. Die Zuführung des Stickstoffs erfolgt kontinuierlich, damit sich kein neuer Wasserstoff bilden kann. Ist der Wasserstoff verdrängt, können größere Öffnungen für die Saugpumpen in die Tanks geschnitten werden.

Die vorgenannten komplexen Bergungsmaßnahmen laufen nach wie vor planmäßig im dafür vorgesehenen Zeitfenster. Aus Sicherheitsaspekten muss während bestimmter Arbeiten ein Sperrbereich von 500 Metern eingehalten werden. Der Rhein zwischen St. Goar und Oberwesel bleibt am Samstag ganztägig gesperrt.

27.01.2011, 21:30 Uhr - Schlechte Nachricht für die Schifffahrt

Wie wir heute Abend über den Internetdienst "Twitter" erfahren haben, besteht nun doch akute Explosionsgefahr in mindestens einem der Tanks des gekenterten Tankmotorschiffs "Waldhof". Die Gefahr geht von Wasserstoffgas aus, das sich durch den Kontakt von Flusswasser mit der Schwefelsäure in den Tanks gebildet haben muss. In Verbindung mit Luftsauerstoff bildet sich das hochexplosive Knallgas. Es soll beabsichtigt sein, das Wasserstoffgas mit nicht explosivem Stickstoffgas aus den Tanks zu pressen.

Am morgigen Freitag sollen die Bohrungen fortgesetzt werden, um auch die übrigen Tanks zu untersuchen. Während der Bohrungen wird der Bahnverkehr auf der rechtsrheinischen Trasse gesperrt.

Am Freitag Vormittag wird die Bergfahrt wieder für 5 Stunden freigegeben. Die Talfahrt ist weiterhin nicht möglich. Seit Mittwoch Abend können sich die festliegenden Schiffe per Fragebogen registrieren. Damit soll eine Wiederaufnahme der Talfahrt möglichst optimal geplant werden. Wann die Talfahrt aufgenommen werden kann, ist weiterhin völlig offen - zumindest solange sich Wasserstoffgas im Schiff befindet.

Weitere Nachrichten werden morgen Nachmittag erwartet.

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